Segelflug

FC Pinnow – Sparte Segelflug
Mitglieder: 30
Flugzeuge
Doppelsitzer:ASK 21 und Puchacz
Einsitzer: 3 Grob Astir
Schleppflugzeug: UL FK9
Winde: Eigenbau ca. 180 PS
Schleppstrecke: 800m auf der langen Bahn
Flugschüler: aktuell 14


Ein einzigartiger Sport

 

Ein Ruck, ich werde in den Sitz gepresst, Blick auf das straffe Seil. Wenige Meter rollt das Flugzeug, dann fliege ich schon. Sanft den Steuerknüppel zurückziehen, nicht zu abrupt. Mit 45 Grad Anstellwinkel und mehr als 100 km/h geht es mehrere hundert Meter hoch. Wie ein Drachen am Seil. Die Kraft, mit der die Seilwinde am Flugzeug zieht ist gewaltig. Im Geradeausflug
klackt es, die Kupplung löst sich automatisch, das Seil fällt am Fallschirm zu Boden. Um mich ist es schlagartig viel ruhiger – nur der Wind rauscht am Cockpit vorbei. Die Auskuppelhöhe – meist um die 350 Meter. Mein Blick schweift kurz über den Petersberg, Pinnow, die Schweriner Seen, Getreidefelder und viele kleine Hügel. Mal sehen, ob die Höhe in der Platzrunde
zum Einkreisen reicht…den ersten Alleinflug vergisst wahrscheinlich kein Flugschüler. Das Gleiten im Wind, das erste Glücksgefühl wenn der Aufwind – die Thermik – das Flugzeug mehrere Meter in der Sekunde aufsteigen lassen – 500, 1000, 1500 Meter. Es sind solche Momente, die den Segelflug so
besonders machen. Eindrücke, die kaum ein anderer Sport bietet. Und es ist die Mischung aus Technik und Zusammenspiel mit der Natur, die unsere Segelflugpiloten fasziniert.

 

Ein typischer Flugtag


Am Wochenende treffen sich Flugschüler, Lehrer und Lizenzpiloten am Platz, der Flugtag beginnt mit der Besprechung um 9 Uhr am Hauptgebäude – „Objekt“ genannt.
Der Flugleiter weist ins aktuelle Wetter ein und teilt die Schüler auf die Flugzeuge auf, dann werden Aufgaben für den Tag verteilt – dann kann es schon losgehen. Schon beim Ausräumen ist klar: es geht hier nicht ums Zuschauen. Jeder kann Anpacken – die Flugzeuge aus der Halle rollen, Fallschirme und Batterien aus dem Lager holen sowie den „SKP“ (Startkontrollpunkt – ein umgebauter Kleinbus) sowie das Rückhol- und Seilfahrzeug aus der Garage. Und der Kaffee darf nicht fehlen. Neben dem Flugleiter sind die Lehrer und der Windenfahrer fest eingeteilt.

Meistens finden sich auch für das Rückhol-Auto („Lepo“
genannt) und das Seile-Fahrzeug feste „Besatzungen“. Nach dem Ausräumen fährt der Tross Richtung Startstelle – die wird nach Windrichtung ausgewählt – Starten und Landen immer gegen den Wind. Ein paar Vorbereitungen an der Startstelle – und dann kann der Flug- und Schulungsbetrieb losgehen. Die
Flugschüler starten zu 2 bis 5 Schulungsflügen und arbeiten dabei vorgeschriebene Übungen ab – zum Beispiel „Geradeaus-und Kurvenflug“ oder die elementaren Starts und Landungen. Zunächst im Doppelsitzer, später alleine in Sichtweite des Fluglehrers. Die am meisten genutzte Startart ist der
Windenstart – aber auch Schlepp-Starts hinter dem Ultraleicht- Flugzeug stehen im Lehrplan und bieten sich außerdem an, um schneller auf Höhe zu kommen. Auch hier sind wieder viele Anpackende gefragt: Starthelfer halten das Flugzeug waagerecht bis es losrollt, Andere fahren zur Winde und ziehen
die Stahlseile neu aus, wieder andere holen gelandete Flugzeuge zurück zum Start. Es ist wichtig, die Abläufe dabei gut zu kennen – denn bei jedem Start hängt alles davon ab, dass jeder aufmerksam ist. Je nachdem, wie viele Fluglustige dabei sind, wird bis zum Abend geflogen. Und dann gehört auch
das gemeinsame Abbauen, Flugzeuge putzen und Einräumen dazu. Am Ende des Flugtages wertet der Flugleiter kurz aus, ob alles gut gelaufen ist


Landen


In 200 Metern Höhe schaue ich aus dem Cockpit, sehe das weiße „Lande-T“ neben der Schwelle, wo ich aufsetzen möchte. Ich melde über Funk die „Position“. Jetzt muss ich die letzten beiden Kurven richtig einteilen, ich soll sie in bestimmten Höhen fliegen, damit ich genau im richtigen Winkel und mit der
richtigen Geschwindigkeit anfliege. Daran musste ich mich erst gewöhnen: im Gegensatz zu anderen Flugzeugen ziele ich mit der Nase sozusagen Richtung Boden, während ich die Geschwindigkeit mit den Stör- oder Bremsklappen nicht zu hoch werden lasse. Die ersten Male ist das sehr ungewöhnlich. Kurz vor dem Boden muss ich den Steuerknüppel dann sanft nach hinten ziehen, das Flugzeug ausschweben lassen. Idealerweise setzt es sanft auf. Das Ganze klingt vielleicht schwierig, tatsächlich dürfen sich aber 13-jährige bereits am Fliegen versuchen, der erste Alleinflug kann dann im Alter von 16 Jahren erfolgen. Neugierig geworden? Wir beantworten gern alle Fragen rund ums Fliegen lernen, am besten einfach mal einen Flugtag mitmachen und sich alles anschauen

Fliegerclub Schwerin / Pinnow e.V.

Am Flugplatz 1
19065 Pinnow

Tel: +49 (0) 3860 215
nur Sa./So. PPR